Was sagt der Geist
Jesu Christi in dieser Stunde zu der Kirche? Mit Sicherheit ergeht ein dringender
Ruf nach erneuerter Gebetsleidenschaft. Die Kirche muss immer wieder in das
Obergemach zurückkommen, um immer wieder erleuchtet zu werden und zu brennen
wie ein Dornbusch. Um Pfingsten nicht nur an einem Moment oder Tag zu erleben,
sondern ständig, dem Beispiel der seligen Elena Guerra folgend, die auf
eine Eingebung hin Papst Leo XIII am Ende des 19. Jahrhunderts drängte,
die Kirche zurück ins Obergemach nach Jerusalem zu führen. Zu Beginn
des neuen Jahrtausends rief auch Papst Johannes Paul II uns auf: „unsere
christlichen Gemeinden müssen echte 'Schulen’ des Gebets werden“
(Novo Millenio Ineunte). Der Erneuerung sagt er: “Geht hinaus ins 'tiefe
Wasser’ des Gebets damit ihr auch in das ‚tiefe Wasser’ der
Mission eintreten könnt“.
Die Posaune ist erschallen, und der Ruf wurde in der ganzen Christenheit gehört.
Es ist ein Ruf, der an das ganze Volk Gottes ergeht – eine Zeit, um aus
dem Schlaf aufzuwachen – eine Zeit, neu vom Heiligen Geist gestärkt
zu werden – eine Zeit, neue, leidenschaftliche Anbeter des Herrn und mächtige
Werkzeuge der Fürbitte für Kirche und Welt zu werden.
Wo auch immer du hinsiehst, bemerkt man Schriften, die das Volk Gottes zu intensiver Anbetung und zum Lobpreis rufen. Jetzt ist die Zeit – viele neue Gebetsinitiativen wurden gegründet, Gebetshäuser entstehen, Gebetsberge wurden errichtet, Gebetsnächte abgehalten... all dies sind Antworten auf diesen Ruf.
Im vergangenen Jahrhundert sind Hunderte Millionen Menschen in der ganzen Christenheit Gott begegnet in einer Erfahrung des Zönakels, einer persönlichen Pfingsterfahrung. Es handelt sich um die „Taufe im Hl Geist“, eine konkrete Erfahrung der „Pfingstgnade“ durch die das Wirken des Hl Geistes in unserem persönlichen Leben und unseren Gemeinden zu einer lebendigen Erfahrung geworden ist. In diesen Ausgiessungen des Hl Geistes sind die Gaben des Geistes in Fülle und mit Macht geschenkt. Das Volk Gottes ist in diesen Zeiten Gott begegnet und ist bekleidet mit Seiner Macht.
Wir sind in einer Zeit, da Gott sein Volk ruft, neu ins Obergemach zurückzukehren. Nicht in Nostalgie, nicht im Rückblick auf die Anfangserfahrungen der Erneuerung, sondern mit dem Herz eines Dieners. Es ist eine Zeit, den Blick über den Tellerrand unserer gewöhnlichen Gebetsanliegen hinaus zu heben, also nicht nur für unsere Familie, Freunde, Gruppe oder Gemeinschaft zu beten, sondern mit ebenso großem Eifer auch um 1. eine Erneuerung der Kirche Jesu Christi, 2. die Einheit aller Christen und 3. eine Erneuerung der Gesellschaft, und dadurch um ein erneuertes „Angesicht der Erde“. Das waren die wichtigsten Gebetsanliegen der seligen Elena, wie sie sagte: „Die wichtigsten Quelle von erneuertem Handeln ist das Gebet, das uns mit dem Geist Jesu verbindet, er, der das Angesicht der Erde erneuert“. Auch heute geht es genau darum.
Wer ist gerufen? So könnte man fragen. Würde es dich erstaunen, wenn ich sagen würde, dass dieser Ruf zu Anbetung und Fürbitte Vorrecht und Pflicht für uns alle ist? Das ist eine wichtige Wahrheit, die wir alle verstehen sollten. Wir alle sind gerufen, Gott anzubeten, und eine Herzensbeziehung mit Jesus zu leben. Eine machtvolle Weise, um in diese Gnade einzutreten, ist die ständige Anbetung vor dem Allerheiligsten. In Einheit betrachten wir das Geheimnis der Eucharistie. Jeder von uns hat durch seine Taufe auf einzigartige Weise Anteil am Priestertum Christi. Jesus tritt als Priester ständig für uns ein. Es ist wichtig diese eine Sache zu verstehen: alle Fürbitte ist zusammengefasst im Kreuz Jesu Christ, unsres Herrn.
Eine der machtvollsten Gaben, die uns der Heilige Geist für das Gebet gegeben hat, ist die Gabe des Sprachengebets. Wie verwendet man das Sprachegebet für die Fürbitte? Ganz einfach: a) bringe das Anliegen der Fürbitte im Namen Jesu vor den Vater; b) Bete in Zungen, indem du ganz normal sprichst, nicht singst.; c) danke dem Herrn im Glauben, dass durch die Gabe des Sprachengebets das vollkommene Gebet für das Anliegen vor den Vater gebracht worden ist.
Jetzt ist es an der Zeit, dass die Erneuerung entschieden auf den Ruf ins Gebet antwortet und von ihrer reichen Erfahrung mit dem Gebet aus der Kraft des Heiligen Geistes Zeugnis gibt. Dieser große Schatz, diese Vitalität sollte auf verschiedenartigste Weise mit größter Intensität eingesetzt werden, um in dieser großen Zeit Anbeter und Fürbitter zu mobilisieren für die Kirche und die Welt.
( ICCRS Newsletter, Mai/Juni 2002, cf. http://iccrs.org)
Kim
Catherine-Marie Kollins
( © 2002)